Die so genannten Eimerfestspiele nach Heimberg-Fuchs haben eine lange Tradition in der Feuerwehr. Vor einigen Jahrzehnten wurden nach diesen Wettbewerbsbestimmungen alle offiziellen Feuerwehrwettbewerbe bestritten. Dabei muss eine Löschgruppe (1/8) in kurzer Zeit und möglichst ohne Fehler einen Löschangriff mit einer offenen Wasserentnahmestelle aufbauen.
Der Wassertrupp und der Schlauchtrupp legen eine Saugleitung um das Wasser aus dem offenen Gewässer zu entnehmen. Danach haben der Angriffstrupp, Wassertrupp und Schlauchtrupp die Aufgabe jeweils einen Eimer von einem Stativ zu spritzen. Wenn alle drei Eimer zu Boden gefallen sind, wird die Zeit gestoppt.
Reale Zeiten bei den Eimerfestspielen liegen zwischen 40 und 80 Sekunden.

Hier werden die Bestimmungen nach denen die Wettkampfübung nach Heimberg-Fuchs durchgeführt werden einmal genau für jede Position erläutert. Nach diesen Regeln werden die Übungen durchgeführt und von den Schiedsrichtern kontrolliert.

Der Gruppenführer

Der Gruppenführer meldet dem Wettkampfleiter die Gruppe.

Er erhält den Einsatzbefehl, den er wiederholen muss.

Nachdem er die Gruppe hat rühren lassen, gibt er folgenden Einsatzbefehl:

„Einsatzübung mit C-Rohren.

Ziel: Die Eimerlinie.

Wasserentnahmestelle offenes Gewässer hinter dem Gerät.

Verteiler eine B-Länge vom Gerät.

Es  werden  verlegt:

4 Längen A-Saugschlauch, 1Länge B-Schlauch,

3 mal 2 Längen C-Schlauch.

Melder legt B-Schlauch und Verteiler und bedient denselben.

Jeder Trupp legt seine Leitung selbst.

Angriffstrupp legt zur Verkehrssicherung Schlauchbrücken und stellt Warnzeichen auf.

Angriffstrupp! Erstes Rohr auf den linken Eimer vor!“

Ist die A-Saugleitung zu Wasser gebracht, erfolgt weiterer Befehl:

„Wassertrupp! Zweites Rohr auf den rechten Eimer vor!

Schlauchtrupp! Drittes Rohr auf den mittleren Eimer vor!“

Der Gruppenführer darf sich bei der Durchführung der Übung nicht betätigen, auch nicht durch nachträgliche Befehle und Hinweise

Der Melder

Der Melder verlegt den B-Schlauch vom Druckstutzen der TS zum Verteiler. Hat er den Verteiler gesetzt und den B-Schlauch am Verteiler angekuppelt, gibt er durch Zuruf an den Maschinisten den Befehl: „ Wasser Marsch“ Er wartet das Verstandenzeichen des Maschinisten ab, wenn erforderlich,ist der Befehl zu wiederholen.

Der Melder schließt die C-Schläuche gemäß der Fw-Dienstvorschrift am Verteiler an und öffnet die Ventile nach den ” Wasser Marsch”  Befehlen der einzelnen Truppführer und seinem eigenen Verstandenzeichen.Der Melder darf beim Ankuppeln des B-Schlauches und der C-Schläuche sowie beim Öffnen der Ventile nicht über den B-Schlauch stehen oder knien.

Der Maschinist

Nach dem Einsatzbefehl für den, Angriffstrupp nimmt der Maschinist den Saugkorb, die Ventil- und Halteleine, und legt dieses 4 A-Saugschlauchlängen vom Saugstutzen der TS entfernt ab, oder übergibt dieses an den Wassertrupp.

1 Kupplungsschlüssel wird beim Saugstutzen der TS zur Verfügung des Maschinisten abgelegt. Danach macht der Maschinist alle Blindkupplungen der TS ab, startet sein Gerät, schließt den B-Schlauch am Druckstutzen der TS an und gibt auf Zuruf des Melders „Wasser marsch“ das Verstandenzeichen durch Erheben einer Hand. Ist die A-Saugleitung zusammengekuppelt, sind die Leinen gelegt und ist vom Wassertruppführer der Befehl „Saugleitung hoch“ gegeben  schließt der Maschinist die Saugleitung am Saugstutzen der TS an und meldet „fertig“.

Der Druckstutzen der TS darf erst geöffnet werden, wenn die Pumpe Wasser hat, und die Halteleine vom Maschinisten mit einem Knoten am Gerät befestigt ist. Die Ventilleine liegt lose außerhalb der Wasserentnahmestelle.

Der Maschinist muss beim Kommando „Zu Wasser” die TS mitschwenken.

Der Pumpendruck darf 8 bar nicht überschreiten.

Angriffstrupp

Der Angriffstrupp legt nach dem Befehl „ Angriffstrupp! Erstes Rohr auf den linken  Eimer vor“ die Schlauchbrücken am gekennzeichneten Platz ab und stellt die 2 Warnzeichen an den markierten Stellen auf, wobei der B-Schlauch in den Schlauchbrücken liegen muss.

Dann rüstet sich der Angriffstrupp wie folgt aus:

Angriffstruppführer: 2C-Rollschläuche.

Angriffstruppmann:1C-Rollschlauch und 1C-Strahlrohr.

Der Angriffstrupp verlegt seine C-Schläuche vom Verteiler zur Ziellinie.

Angriffstruppmann rollt den ersten C-Schlauch und der Angriffstruppführer rollt den zweiten C-Schlauch aus.

Der Angriffstruppführer kuppelt die C-Schläuche zusammen und der Angriffstruppmann kuppelt das Strahlrohr an.

Ist die C-Leitung vom Verteiler bis zum Strahlrohr geschlossen gibt der Angriffstruppführer durch Zuruf und Hand heben den Befehl „Erstes Rohr, Wasser Marsch“ zum Melder. Der Angriffstruppmann hält das Strahlrohr und spritzt den Eimer ab. Hierbei kann er vom Angriffstruppführer unterstützt werden.

Wassertrupp

Der Wassertrupp legt mit Unterstützung des Schlauchtrupps die A-Saugleitung.

Der Wassertrupp kuppelt die Saugleitung und legt die Leinen an. Hierbei unterstützt ihn der Schlauchtrupp.

Der Wassertruppführer macht den Mastwurf und hakt die Ventilleine am Saugkorb ein. Der Mastwurf ist um den Saugkorb und A-Saugschlauchkupplung zu legen, und mit einer Schleife gesichert.

Der Wassertruppmann legt die Halbschläge unterhalb der letzten beiden A-Saugschlauchkupplungen, aber in der oberen Hälfte, an.

Ist die A-Saugleitung gekuppelt und sind die Leinen angelegt, gibt der Wassertruppführer das Kommando „Saugleitung hoch“. Nach dem Kommando des Maschinisten „fertig“ befiehlt der Wassertruppführer „ Saugleitung zu Wasser“. Danach geht der Wassertrupp als zweiter Angriffstrupp vor und rüstet sich wie der Angriffstrupp aus.

Schlauchtrupp

Der Schlauchtrupp unterstützt den Wassertrupp beim Verlegen und Kuppeln der A-Saugleitung, sowie beim Anlegen der Leinen und dem „zu Wasser“ bringen der Saugleitung. Danach geht der Schlauchtrupp als dritter Angriffstrupp vor und rüstet sich wie der Angriffstrupp aus.

Erläuterung

Beim Kuppeln der Saugleitung blicken die Truppführer in Richtung der TS, und die Truppmänner stehen mit dem Rücken zur TS.

Wenn ein Kupplungspaar gekuppelt ist, treten beide Trupps aus der Saugleitung und eilen zum nächsten Kupplungspaar, (wobei die Truppmänner jeweils beim Austreten eine Kehrtwendung um 180° machen) bis die A-Saugleitung steht.

Die Saugleitung muss oberhalb der Knöchel gekuppelt werden.

Hinweise

1.  Eine Auslosung der einzelnen Positionen in der Gruppe wird nicht vorgenommen.

2.  Ausrüstung und Geräte müssen nach DIN und UVV der Feuerwehren sein.

3.  Die Länge vom B-Schlauch beträgt 15m.

4.  Als C-Rollschläuche können C42 oder C52 verwendet werden.

5.  Kugelverteiler ist nicht erlaubt.

6.  Der Aufbau der Geräte erfolgt vor Übungsbeginn nach dem beiliegenden Plan.   Es werden die Geräte, der vorherigen Gruppe aufgenommen und aufgebaut!

7.  Der Mastwurf ist, wie alle anderen Arbeiten mit Schutzhandschuhen auszuführen.

8.  Die Zeitnahme beginnt nach dem Einsatzbefehl für den Angriffstrupp und endet mit der    Bodenberührung des letzten Eimers.

9.  Die Befehle des Gruppenführers brauchen nicht wiederholt werden.

10 .Jeder Trupp spritzt seinen Eimer selbst ab.

11.  Fehler werden mit 5oder10 Minuspunkten gewertet.

12.  Der Verteiler muss geschlossen bleiben, bis der Befehl: „Wasser marsch” kommt.