Großbrände, bei denen ganze Straßenzüge oder gar vollstän dige Ortschaften vernichtet wurden, haben
auch die wendländischen Städte, Flecken und Dörfer wiederholt heimgesucht.
Genauere Kenntnis besitzen wir z.B. von den Feuersbrünsten in Wustrow ( 1691 ), Schnackenburg (I728), Prießeck (I780),
Lüchow ( 181 I), (lenze ( 1827), Bergen ( 1840) oder Satemin (1850).
Wenn die Flammen von einem Strohdach zum anderen sprangen und reichlich Nahrung fanden in dem ausgetrockneten
Balken- und Sparrenwerk und in den Erntevorräten, dann war freilich ein koordinierter Einsatz der Hilfskräfte kaum noch
möglich. Jeder versuchte, ‚von seinem eigenen Hab und Gut so viel zu retten, wie er irgend konnte.
Zudem erforderten Einsatz, Pflege und Wartung der Feuer spritze eine eingespielte Mannschaft unter sachkundiger
Führung.
So wurden schon lange vor der Gründung der vereinsmäßig organisierten freiwilligen Feuerwehren sogenannte
Spritzenleute oder Spritzenmeister gewählt. Dies waren in Clenze kommunale Ämter wie Bürgermeister,
Viertelsmann, Nachtwächter, Feldpfänder, Hirte oder Armenvater.
Und um das Amt des Spritzenpersonals geht es in der ältesten Quelle zum Clenzer Feuerlöschwesen.
ln der Gemeinderechnung von 1825/26 steht eingetragen:
»Es gehören zur Fleckensspritze 4 Spritzenleute und bekom
men nur 2 Spritzenleute für Reinigen, Schmieren und Aufsicht
jeder jährlich I Reichstaler 2 Gutegroschen und 8 Pfennige,
welche laut Quittung an den Tischlermeister Kuhlmann und
den Sattlermeister Bätke bezahlt sind mit 2 Reichstaler 5
Gutegroschen und 4 Pfennige.
Für Schmier 12 Gutegroschen, Summa 2 Reichstaler I7 Gute-groschen 4 Pfennige.» (2)
Aus späteren Jahren ist der Bürger und Kaufmann Warnecke als »Spritzenmeister« überliefert.
Er wurde 1851 vom Töpfermeister Teichfischer abgelöst.
Die Gemeinderechnung von 1826 enthält noch einen weiteren Hinweis auf das Feuerlöschwesen:
Sie weist als Ausgabe an den Zimmermeister Pollehn für eine neue •Notleiter« den
Betrag von 3 Reichstalern und 8 Ggr. aus.