Aus terminlichen Gründen gibt es heute leider kein Interview mit einem Kameraden. Wir haben jedoch einen anderen interessanten Beitrag vorbereitet.
Wir werden immer wieder gefragt, wie es bei einer Einsatzfahrt in unserem Fahrzeug zugeht, deshalb wollen wir das heute einmal erläutern.
Nächste Woche gibt es wie gewohnt ein neues Interview.
Bevor wir beginnen: Im Folgenden werden Begriffe wie Gruppen- (Trupp-)führer oder Truppmann generell für alle, unabhängig vom Geschlecht, eingesetzt. Bei der Feuerwehr ist jeder willkommen.
Zur Vereinfachung werden wir nur den Ablauf des HLFs betrachten. HLF steht dabei für HilfeleistungsLöschgruppenFahrzeug. Auf diesem finden maximal 9 Leute Platz: Ein Maschinist, Ein Gruppenführer, Ein Melder sowie der Angriffs-, Wasser- und Schlauchtrupp. Jeder Trupp besteht dabei aus einem Truppführer und einem Truppmann. Die verschiedenen Positionen werden im Weiteren erklärt.
Wir gehen bei unserem fiktiven Einsatz von einem Brandeinsatz mit vermisster Person und bestätigtem Feuer aus. Das heißt es gab bereits mehrere Anrufe oder eine Rückmeldung durch zum Beispiel einen RTW. Die im Folgenden beschriebenen Abläufe sind natürlich nicht immer gleich und variieren bei verschiedenen Einsatzarten.
Der Gruppenführer
Der Gruppenführer ist wie der Name schon sagt verantwortlich für die Gruppe (die 9 Personen auf dem Fahrzeug). Er gibt Einsatzbefehle, bestimmt den Abstellort des Fahrzeuges und funkt mit der Einsatzleitung oder der Leitstelle.
Im HLF gibt er über Funk, da es der Aufbau der Kabine nur schwer zulässt direkt zu sprechen, den Befehl an Angriffs- und Wassertrupp sich mit Atemschutzgeräten aus zu rüsten.
Der Maschinist
Der Maschinist fährt das Fahrzeug. Außer mit dem Gruppenführer spricht er während der Fahrt nicht mit der Gruppe. Er muss trotz der Lage die Kameraden und das Fahrzeug sicher an den Einsatzort bringen.
Am Einsatzort bedient er die Pumpe und hilft beim Entnehmen von Geräten.
Der Angriffstrupp und Wassertrupp
Der Angriffstrupp geht als erstes im Einsatz vor. Der Wassertrupp bleibt als Reserve- oder Rettungstrupp. Auf den Befehl des Gruppenführers rüsten sie sich mit ihren Atemschutzgeräten aus und setzen die dazugehörigen Masken auf.
Da keine Haare in die Maske fallen dürfen um die Abdichtung nicht zu beinträchtigen wird der Sitz der Maske von Schlauchtrupp und Melder überprüft.
Als Nächstes wird am Gerät eine Kurzprüfung vorgenommen um sicherzustellen, dass es im Einsatz keine Überraschungen gibt. Die Prüfung besteht aus einer Füllprobe, ob genug Atemluft in der Flasche ist, einer Dichtigkeitsprobe und einem Test des Lungenautomaten. Der Lungenautomat verbindet die Maske mit dem Rest des Gerätes.
Zusätzlich nehmen sich die Truppführer ein Funkgerät und die Truppmänner eine Lampe.
Wenn all das geschafft ist, ist man oft bereits am Einsatzort angekommen und beginnt mit der Arbeit.
Der Schlauchtrupp
Der Schlauchtrupp legt selbst keine Atemschutzgeräte an, da auf dem Fahrzeug nur 4 Geräte verlastet sind. Während der Fahrt unterstütz er den Angriffs- und Wassertrupp daher beim Anlegen ihrer Geräte, reicht Lampen, Funkgeräte oder Helme.
Der Melder
Wie der Schlauchtrupp unterstütz der Melder die Atemschutzgeräteträger. Außerdem wird ihm oft die Atemschutzüberwachung übergeben. Während der Fahrt notiert er bereits Namen und den Druck der Geräte der Trupps um im Einsatz später Zeit zu sparen.
Bilder: Olaf Erichsen